Der Landkreis Diepholz hat als Träger des Rettungsdienstes die
flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung
mit Leistungen des bodengebundenen Rettungsdienstes
(Notfallrettung) sicherzustellen. Hierzu werden insgesamt 11
Rettungswachen betrieben, wovon an 4 Wachen auch
Notarztstandorte eingerichtet sind.
Die Rettungsdienst Landkreis Diepholz GmbH betreibt derzeit 4
Rettungswachen im Landkreis Diepholz die in Stuhr,
Bruchhausen-Vilsen, Drentwede und Ströhen eingerichtet
sind.
Mit der Durchführung der Leistungen des Rettungsdienstes ist
zusätzlich auch die DRK Diepholz Rettung und Krankentransport
gGmbH beauftragt. Diese ist für die Rettungsdienstbereiche der
Rettungswachen Bassum, Diepholz, Hüde, Rehden, Sulingen, Syke
und Weyhe zuständig.
Notfallrettung:
Bei der Notfallrettung geht es insbesondere um die medizinische
Versorgung von Patienten bei akuten Notfallsituationen, wie z.
B. bei einem Herzinfarkt oder Verkehrsunfällen, und den
anschließenden fachgerechten Transport in ein für die weitere
Versorgung geeignetes Krankenhaus. Die Notfallrettung dient
lebensbedrohlich Verletzten oder Erkrankten oder Personen, bei
denen eine solche Verletzung oder Erkrankung zu erwarten ist,
wenn sie nicht unverzüglich medizinische Hilfe erhalten.
Die Aufgabe der Notfallrettung umfasst drei
Teilhandlungen:
• Durchführung lebensrettender Maßnahmen am Einsatzort,
• Herstellung der Transportfähigkeit und
• Beförderung unter fachgerechter Betreuung mit dafür besonders
ausgerüsteten Rettungsmitteln (Rettungswagen), in eine für die
weitere Versorgung geeignete Behandlungseinrichtung.
Bei einem lebensbedrohlichen Notfall werden durch den
Rettungsdienst Sonder- und Wegerechte in Anspruch genommen.
Dies wird durch eingeschaltetes Blaulicht und Einsatzhorn
angezeigt.
In den vorhandenen Rettungswachen werden keine Personen
behandelt. Eine Versorgung erfolgt ausschließlich an der
Einsatzstelle, im Rettungswagen und anschließend im
Krankenhaus.
Notarztdienst:
Der Notarztdienst ist ein wesentlicher Bestandteil der Aufgabe
“Rettungsdienst” und umfasst die organisatorischen Vorkehrungen
für eine Bereitstellung von Ärzten im Rettungsdienst.
Bei dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) handelt es sich um einen
PKW-Van, der mit medizinischen Equipment ausgerüstet ist. Der
Notarzt wird zusammen mit einem Notfallsanitäter oder
Rettungsassistenten eingesetzt.
Qualifizierter Krankentransport:
Beim qualifizierten Krankentransport werden sonstige Kranke,
Verletzte oder Hilfsbedürftige Personen befördert, die nach
ärztlicher Verordnung während der Beförderung einer
fachgerechten Betreuung oder der besonderen Einrichtung eines
Krankentransportwagen (KTW) bedürfen oder bei denen dies auf
Grund ihres Zustandes zu erwarten ist.
Einsatzleitstelle:
Die Einsätze werden über die Feuerwehreinsatz- und
Rettungsleitstelle Diepholz koordiniert (Notruf 112). Diese
entscheidet aufgrund der Notrufmeldung, ob beispielsweise ein
Notarzt erforderlich wird (bei Lebensgefahr) oder auch ein
Rettungswagen ausreicht und alarmiert dann die entsprechenden
Einsatzfahrzeuge.
Wählen Sie daher den Notruf 112, falls Sie in einem
medizinischen Notfall die Hilfe des Rettungsdienstes benötigen.
Örtliche Einsatzleitung:
Großschadenslagen oder Einsatzsituationen mit einer Vielzahl
von Verletzten und Betroffenen, erfordern vom Rettungsdienst
eine abweichende taktische Vorgehensweise, als es die
alltägliche Notfallversorgung im Regelbetrieb vorsieht.
Somit stellt der sogenannte "Massenanfall Verletzter" kurz MANV
genannt, höchste Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der
eingesetzten Einsatzkräfte - und quantitativ an die
erforderlichen Rettungsmittel, Rettungs- und Notarztwagen,
Rettungshubschrauber etc.)
Um allen Verletzten und Betroffenen z.B. bei schweren
Verkehrsunfällen, Feuer in Mehrfamilienhäusern oder in
Altenheimen, nach einem Chemieunfall oder einem Zugunglück die
bestmögliche rettungsmedizinische Behandlung zukommen zu
lassen, muss der Einsatz der Rettungskräfte "vor Ort"
zielgerichtet koordiniert werden. Die Örtliche Einsatzleitung
Rettungsdienst (ÖEL) nimmt diese Führungsaufgabe an der
Einsatzstelle wahr.
Die ÖEL besteht mindestens aus einem leitenden Notarzt (LNA)
und einem organisatorischen Leiter (OrgL), die für die
Führungsaufgaben entsprechend ausgebildet sein müssen.
Der Landkreis Diepholz hält als Träger des Rettungsdienstes,
seit dem Jahr 2005 eine entsprechende Führungsgruppe aus LNA
und OrgL, für einen Massenanfall Verletzter / Betroffener
bereit, die jährlich bei etlichen komplexen Einsatzlagen im
Rettungsdienstbereich des Landkreises zum Einsatz kommt.
Erweiterter Rettungsdienst:
Großschadenslagen mit einer Vielzahl von Verletzten und
Betroffenen (Massenanfall Verletzter / MANV) stellt den
Rettungsdienst, insbesondere in einem Flächenlandkreis wie den
Landkreis Diepholz, mit seinen annähernd 2000 Quadratkilometern
Versorgungsfläche vor große Herausforderungen.
In kürzester Zeit müssen je nach Erfordernis, an einer
Einsatzstelle z.B. nach einem Busunfall oder Feuer in einem
Seniorenheim, ausreichend Rettungskräfte konzentriert werden,
um bestmöglich- und bedarfsgerecht medizinische Hilfe zu
leisten.
Bei einem MANV gerät jedoch die Vorhaltung des
Rettungsdienstes, ausgelegt für die alltägliche
Notfallversorgung, zwangsläufig an die Grenze des
leistbaren.
Um hier eine mögliche kurzzeitige Versorgungslücke zu
schließen, verfügt der Landkreis Diepholz über den "Erweiterten
Rettungsdienst", der bei Großschadenslagen den regulären
Einsatzdienst mit qualifiziertem Rettungsfachpersonal,
Fahrzeugen und Material unterstützt.
Über einen Sonderalarm, ausgelöst durch die Rettungsleitstelle
Diepholz, kann so zu jeder Tages- und Nachtzeit dienstfreies
Personal aktiviert werden, das unmittelbar die flächendeckend
im Landkreis vorgehaltenen Reserve-RTW der Rettungswachen
besetzt und zur Einsatzstelle ausrückt.
Verstärkt wird der "Erweiterte Rettungsdienst" zudem durch
ehrenamtliche Helfer der Hilfsorganisationen mit
Transportfahrzeugen und Material zur Verletztenversorgung.
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst:
Zur Qualitätssicherung hat der Landkreis Diepholz als Träger
des Rettungsdienstes die Funktion eines Ärztlichen Leiter
(ÄLRD) eingerichtet. Dieser hat die medizinische Fachaufsicht
über das im Rettungsdienst eingesetzte Personal und ist für die
regelmäßigen Fortbildungen im Rettungsdienstbereich
verantwortlich. Über den ÄLRD werden u.a. die Behandlungs-
Algorithmen für die erweiterten medizinischen
Versorgungsmaßnahmen festgelegt, die standardisiert durch
Notfallsanitäter und Rettungsassistenten im Landkreis Diepholz
umgesetzt werden. Hierzu müssen sich die Notfallsanitäter und
Rettungsassistenten beim ÄLRD einer jährlichen Rezertifizierung
unterziehen.
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst ist Herr Dr. Hendrik Weseloh.